Warum kennen alle Immanuel Kant, aber fast niemand Hildegard von Bingen oder nur wenige Simone de Beauvoir?

Im fair&female Podcast spricht Ruth Hagengruber über Denkerinnen, die man kennen sollte:

“Europa braucht eine zweite wissenschaftliche Renaissance”, sagt Ruth Edith Hagengruber, Professorin an der Universität Paderborn und Vizepräsidentin des Deutscher Akademikerinnenbund e.V.. Hier in Paderborn leitet sie das “Center for the History of Women Philosophers” das sich der Erforschung der Geschichte von Wissenschaftlerinnen und Philosophinnen widmet. Mit Kooperationspartnern von Australien über Indien und Brasilien bis in die USA und einem europäischen Verbund aus Frankreich, Island, Italien, Kroatien, Spanien und der Türkei entsteht seit 2016 ein wachsendes internationales Netzwerk, für das #Paderborn als Vorreiter gilt. Für uns als Wirtschaftsförderung Paderborn ist die Unterstützung solcher Projekte besonders wichtig, da sie Paderborn als Forschungsstandort international sichtbar machen. Auch die Digitalisierung spiele eine wichtige Rolle, so Ruth Edith Hagengruber: Sie habe die Sichtbarkeit der Schriften von Frauen erhöht, langfristig dominierten aber weiterhin die Publikationen von Männern. Um dem entgegenzuwirken, hat das Paderborner Zentrum eine digitale Liste von Philosophinnen erstellt, die auf große Resonanz stößt. Im Podcast “fair&female” spricht Ruth Hagengruber mit Barbara Haas über die Denkerinnen, die man kennen sollte und darüber, warum sie in der Geschichte “versteckt” wurden.

🎙️ Den Podcast können Sie sich hier anhören.

Philosophinnen und ihre Leistungen sichtbar zu machen, ist das Hauptanliegen des Zentrums. Deshalb haben wir 2016 das Directory ins Leben gerufen, ein Projekt, das mehr als 200 Philosophinnen, Wissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftlerinnen vorstellt und ihre Biografien, veröffentlichten Werke, Online- und Sekundärquellen für zusätzlichen Hintergrund bietet. Das Verzeichnis gibt einen Überblick über Philosophinnen und Wissenschaftlerinnen von ca. 2300 v. Chr. bis zum 21. Jahrhundert. Eine beispielhafte Auswahl der Einträge finden Sie hier:

Emilie Du Châtelet
Harriet Taylor Mill
Elisabeth of Bohemia
Edith Stein
Olympe de Gouges