Ist es nicht erstaunlich, dass ganze Geschlechter von Frauen zu Müttern erzogen werden, so als würde diese Aufgabe alle Frauen, und die betroffenen Frauen ständig betreffen. Frauen sind nicht mehr und nicht ausschließlicher Mutter, wie ein Mann, der Vater ist, eine Zeit seines Lebens auch Soldat ist.
In der BRD leben 40 Millionen Menschen weiblichen Geschlechts mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von ca. 80 Jahren. Die Kinderzahl betrifft zur Zeit ca. 1,4. Eine Frau (ein Mann, der) die dem Kind drei Jahre Erziehungszeit widmet, wird 4,5 Jahre (1,4 Kinder mal 3 Jahre) des Lebens mit dem Aufziehen der Kinder beschäftigt sein. Leben also 40 Millionen Menschen weiblichen Geschlechts in einem lebenslangen Mythos der 4,5 Jahren gewidmet ist und die übrigen 76 Jahre gesellschaftlich, finanziell und rententechnisch unterbewertet?
(Vgl.: Hagengruber R. 1998. “Widersprüche, Paradoxien und Klärungen. Überlegungen grundsätzlicher Art zur Frauenforschung aus der Sicht von Philosophinnen”. In: Renate von Bardeleben, Patricia Plummer (Hgg.). Perspektiven der Frauenforschung. Tübingen: Stauffenberg-Verlag, 19-27.