“Warum soll das Dasein der einen Hälfte der Menschheit ein Mittel für die Zwecke des anderen sein?”
Harriet Taylor Mill aus Hagengruber, R. 1998: Klassische philosophische Texte von Frauen. München: dtv, S. 155.
“Ihre Beredsamkeit hätte sie sicher zu einer großen Rednerin, und ihre profunden Kenntnisse der menschlichen Natur, ihr Scharfsinn und ihre Klugheit im praktischen Leben hätten sie in Zeiten, da Frauen eine solche Karriere offen stand, unter den Regierenden der Menschheit hervorragen lassen.”, schrieb John Stuart Mill (1806 – 1873), der Philosoph und zweite Ehemann von Harriet Taylor Mill, über sie.
Darüber hinaus bestätigte er ihre Mitarbeit an der Abfassung der Politischen Ökonomie und hob hervor:
„Alles, was ich seit vielen Jahren geschrieben habe, ist ebenso ihr geistiges Eigentum wie das meine.“ Bis heute wird die enge Kooperation zwischen Harriet Taylor und John Stewart Mill intensiv diskutiert.
Dieses Beispiel erläutert damit auf interessante und vielsagende Weise, wie sehr die Ideen der Denkerinnen Teil unserer Denktradition sind, es ist nur noch ein kleiner Schritt, diese Leistungen entsprechend anzuerkennen und aus ihnen Konsequenzen für die institutionelle und inhaltliche Gestaltung der Gesellschaften zu ziehen.
Denn, wie so häufig in der Philosophiegeschichte, ist das Wissen der Denkerinnen nicht verloren gegangen, sondern aus Gründen, die ebenfalls erforscht werden müssen, unterdrückt worden. Taylor Mill erläutert diesen Prozess dieser Ökonomie, die auf Stärke und Schwert, statt auf Wissen aufbaut und zeigt Fehlschlüsse auf, die damit einhergehen und für die Entwicklung der Bevölkerung und des Staates nachteilig sind.
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