Workshop | 10:00 AM - 3:00 PM | Center for the History of Women Philosophers and Scientists
Prof. Dr. Hagengruber ist Professorin für Philosophie an der Universität Paderborn. Sie baut an der Universität Paderborn ein Archiv über die Philosophinnen auf. Dort werden Schriften von und über Philosophinnen von der Antike bis in die Gegenwart gesammelt.
In ihrem Buch “Von Diana zu Minerva – Philosophierende Aristokratinnen des 17. und 18. Jahrhunderts” werden deutsche Aristokratinnen und Philosophinnen vorgestellt. Die berühmteste von ihnen kommt aus Herford. Elisabeth von der Pfalz ist international auch bekannt als Elisabeth von Böhmen.
“In Amerika wird aus ihren Schriften gelehrt”, so Ruth Hagengruber, die noch nicht einmal in die deutsche Sprache übersetzt seien. Elisabeth lebte als Äbtissin des Frauenstifts in Herford.
Hagengruber: “Sie war eine wichtige Partnerin des Philosophen René Descartes und steht am Anfang einer Tradition philosophierender Aristokratinnen des 17. und 18. Jahrhunderts.” Es gab ein großes Netzwerk, in dem sich diese Aristokratinnen bewegten. Es reichte nach London, Paris und Berlin. Elisabeth von der Pfalz beschäftigte die Frage, weshalb Frauen zwar regieren dürften, die Klügeren aber nicht sein sollten. Elisabeth war in ihrer Zeit kein Einzelphänomen. Sie war eine unter vielen jungen Frauen, die ein verändertes weibliches Selbstbild artikulierten. Dazu gehörte auch Anna Maria Schurmann, die ebenfalls in Herford lebte.
Warum die weiblichen Philosophinnen nach und nach aus dem öffentlichen Geschichtsbewusstsein getilgt und viele ihrer Ideen einfach männlichen Philosophen zugeschrieben worden seien, beantwortet Prof. Hagengruber mit einem Verweis in die Geschichte: “Es gab immer Zeiten, in denen die Frauen aus der Öffentlichkeit ausgeschlossen wurden, und Zeiten, in denen sie bedeutende öffentliche Aufgaben wahrgenommen haben. In der griechischen Antike, in der Renaissance und auch heute gibt es diesen Aufschwung für die Frauen.”
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