Up untill now, the reception and impact of Du Châtelet’s Institutions physiques in the German Englithenment is a terra incognita. The following case studies are intended to present snapshots of this reception. Each chapter is assigned a case study.
“All metaphysics,” Voltaire wrote to Frederick II in a letter from 17 April 1737, “contain two things: The first all that men of good sense know; the second what they will never know:” « Toute la métaphysique, à mon gré, contient deux choses: la première, tout ce que les hommes de bon sens savent; la seconde, ce qu’ils ne sauront jamais. » Du Châtelet quotes this sentence in her Institutions physiques (1742), but transforms its meaning by replacing “sense” by “intellect”, or “esprit.” Du Châtelet says: « La Métaphysique contient deux espèces de choses; la premiere, ce que tous les gens qui font un bon usage de leur esprit, peuvent savoir; & la seconde, qui est la plus etendue, ce qu’ils ne sauront jamais. » (Amsterdam 1742)
This is a clear rejection of Voltaire’s radical anti-metaphysical stance and sensualist positivism. Further, it is characteristic for the way in which her book was read in the German Enlightenment, namely as a book that takes sides with rationalism against empiricism. However, it is not that simple, as will be shown in the following case examples. Interestingly, this passage is missing in the two handwritten manuscript-versions of the foreword.
According to the second handwritten manuscript-version, the preface concludes with the following passage:
In chapter 5 of her Institutions physiques Du Châtelet argued that one is forced to abandon absolute empty Space, if one does not wish to renounce the principle of sufficient reason; that is to say, to renounce the foundation of all truth. Im Aprilmonat des Jahres 1743 erschien in einer der wichtigsten kritischen Zeitschriften der Aufklärung, in Belustigungen des Verstandes und des Witzes, eine Arbeit Abraham Gotthelf Kästners über den leeren Raum. Der Titel lautete: „Brief über den leeren Raum bey Zurücksendung der Naturlehre der Marquise von Chatelet“.
Kästner verteidigte den Newtonschen Atomismus und mit ihm die Annahme des leeren Raumes gegen die Auffassung der Monadisten, ausdehnungslose Monaden seien das fundamentum in re für die ausgedehnten Körper in Raum und Zeit. Kästner warf in diesem Kontext Émilie Du Châtelet vor, dem gleichen Irrtum wie Gottfried Wilhelm Leibniz und Christian Wolff unterlegen zu sein, nämlich die Unmöglichkeit des leeren Raumes aus dem Satz des zureichenden Grundes folgern zu können. In diesem Sinne ist Kästners Bemerkung zu verstehen, er „wünschte dass der Marquissin Newton mehr gefiele. Allein sie ist Herrn Leibnitzen und Herrn Wolfen zu treu“ (ebd., 301).
Kästners Kritik an Du Châtelet blieb nicht ohne Einspruch. In einem anonymen Schreiben an den Herrn Kästner, wegen seines Schreibens von dem leeren Raum in der Septemberausgabe desselben Jahres der Zeitschrift Belustigungen des Verstandes und des Witzes verteidigte der unbekannte Autor Du Châtelet. Er hielt Kästner entgegen: „Die Wirklichkeit des Einfachen aus dem Zusammengesetzten ist erwiesen: die Möglichkeit also, daß etwas Ausgedehntes aus Dingen bestehen kann, die nicht ausgedehnt sind, ist nicht in Zweifel zu ziehen.“ Kästner ließ prompt seine Antwort, auf den im vorigen Monate an ihn gerichteten Brief folgen und verspottete die Monadisten als Gespensterseher. Christlob Mylius, ein Schüler Kästners und Gottsched-Anhänger, griff in die Debatte ein. Und Kästner reagiert erneut, nun auf Mylius’ Schreiben an Herrn C** Vom leeren Raume (1744). Im Dezembermonat erschien schließlich von Johann Gottfried Gade der Beitrag Vom leeren Raum.
Eine pointierte Zusammenfassung der Diskussion um Raum und Zeit im Kontext des Monadenstreits, einschließlich einer ausführlichen Darlegung der Einwände Kästners gegen Du Châtelet, verfasste Friedrich Eberhard Boysen in seinem Versuche einer unpartheyischen Geschichte der Streitigkeiten über diese Dinge. Die Arbeit ist Teil seiner Übersetzung von Leonard Eulers Vernünftige Gedanken von dem Raume, dem Orth, der Dauer und der Zeit. Im Gegensatz zu Eulers Originalausgabe Reflexions sur l’espace et le tems (1750) enthält die deutsche Übersetzung auch Briefe zwischen Euler und dem Theologen Georg Venzky zu besagtem Thema sowie die abschließende Stellungnahme Boysens.
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