Die dritte Wissensdimension. Entwurf zu einer neuen Epistemologie für eine neue Wissenswelt. – 2pm
Die Informationstechnologie und die daraus entstandenen Möglichkeiten der Informationsgewinnung, ihrer Aufbereitung und Verteilung über und an jedem Ort und zu einer erheblich gewachsenen Anzahl von Kontexten, verändert nicht nur unseren Zugang zu Wissen, sondern auch unsere Weise zu wissen. Eine neue Epistemologie, d.h. eine neue Methodik des Wissens ist entstanden, die dritte Wissensdimension, die so noch nicht zur Kenntnis und philosophisch noch nicht weiter in Betracht gezogen wurde, die jedoch den erheblichen Unterschied der Wissensmethodologie der Zukunft kennzeichnen wird: Sie wird das binäre Erkenntnismodell ersetzen. Die Definition einer Wissensrelation war bislang die eines Subjekts und seines Objekts, des Betrachters und seines Gegenstands. Die Informationswelt, auf der wir heute unser Wissen aufbauen, überwindet dieses binäre Schema.
Die Informationswelt ist das dritte Element. Es ist ebenso konstant wie fluid, wie es auch das Subjekt und sein Objekt sind. Es präsentiert Inhalte für das Subjekt, die selbständig und neu und vom Subjekt „unabhängig“ kreiert sind. Damit prägt dieses Element die neue Welt des Wissens. Es ergänzt die binäre Welt des Subjekt-Objekt-Schemas um eine dritte, von den anderen beiden unabhängige Wissens-Dimension, auch in qualitativer Hinsicht, denn sein Wissen ist es von diesen beiden anderen völlig verschieden. Die neue Epistemologie umfasst das dritte Element, das selbständig Wissen generiert, das uns zur Deutung der Welt zur Verfügung steht, aber nicht vom Subjekt, sondern von der Maschine konstruiert wurde.
Damit, so die These, wird das (aristotelische) Modell binärer Wissens-Ontologien verschwinden. Auch die Semantiken werden sich verändern. Wir bewegen uns auf ein neues Ver
ständnis von Wissenschaft zu, während und weil wir uns auf ein neues Verständnis von Zusammenhängen hin bewegen. Wir werden, so die These, eine neue Sicht auf die Welt entdecken, neue Zusammenhänge werden deutlich, Wissens-Perspektiven werden auf neue Weise mehrdimensional.
Das Symposium wird von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin, finanziell gefördert.
Hier sind die Daten zur Teilnahme:
https://us02web.zoom.us/j/81825321287?pwd=TjhXbUpUMzJSQ3c4UzVvMGZjNDExQT09
Meeting-ID: 818 2532 1287
Kenncode: 951254
weitere Informationen: https://leibnizsozietaet.de/event/cyberscience-wissenschaftsforschung-und-informatik-digitale-medien-und-die-zukunft-der-kultur-wissenschaftlicher-taetigkeit/
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